Wie? Warum? Töpfern schnell erklärt


Wie töpfere ich als Linkshänder an der Töpferscheibe?

Die meisten elektrischen Töpferscheiben haben einen Rechts- und Linkslauf. Einfach den Schalter umstellen. Für Linkshänder dreht sich die Scheibe MIT dem Uhrzeigersinn. Die andere Richtung - GEGEN den Uhrzeigersinn - ist richtig für Rechtshänder. Als Linkshänder arbeiten deine beiden Hände vorwiegend links vom Mittelpunkt der Scheibe. Beim Hochziehen des Tons und beim Formen des Gefäßes arbeitet deine linke Hand außen, deine rechte Hand innen im Gefäß.


Warum fliegt mein Ton von der Scheibe?

Du hast den Ton zu einer Kugel geformt, ihn in die Mitte auf deine Töpferscheibe gelegt und festgeklopft. Aber beim Zentrieren rutscht der Tonklumpen weg - oder schlimmer - fliegt von der Scheibe? Meistens ist entweder der Scheibenkopf zu naß oder der Tonklumpen. So klappt es: den Ton NUR mit TROCKENEN Händen anfassen. Der Scheibenkopf dagegen braucht einen HAUCH an Feuchtigkeit. Einfach den Zeigefinger in Wasser tauchen und damit in der Mitte der Scheibe hin- und herfahren. Mehr nicht.


Schamottierter Ton oder unschamottiert?

Was ist eigentlich Schamotte im Ton? Ganz simpel: Schamotte ist GEBRANNTER Ton, der gemahlen wird und dem frischen, ungebrannten Ton zugefügt wird. Je nach Verwendungszweck des fertigen Tongemischs wird die Schamotte in unterschiedlichen Korngrößen gemahlen.

Während FEIN schamottierter Ton zum Drehen an der Scheibe genutzt werden kann, ist GROB schamottierter Ton dafür ungeeignet.

Ton mit grober Schamotte fühlt sich beim Drehen an, als gleiten die Hände über Schmirgelpapier. Die Oberfläche der fertigen Keramiken ist rauh, so auch die Ränder z.B. bei Tassen.

Vorteil: der Schamotteanteil gibt dem Ton mehr Stabilität beim Drehen großer Gefäße, dafür kann man fein schamottierten Ton nehmen.

Die Schwindung schamottierter Tone ist geringer. Der Ton zieht sich also beim Trocknen und Brennen weniger zusammen als unschamottierter Ton.

Schamottierter Ton kann also die Gefahr von Verformungen der Keramik beim Trocknen und beim Brand vermindern. Für Aufbaukeramik und Tonplatten ist er die richtige Wahl.


Tonschlicker. Was ist Schlicker?

Einfach gesagt: Schlicker ist Tonmatsch. Ein Gemenge von Ton mit Wasser, ähnlich wie du es aus deinen Kindertagen von Erde mit Wasser kennst.

Hier das "Rezept" für Tonschlicker: Nimm dünne trockene Stückchen Ton - oder Ton in Pulverform - und gieße wenig Wasser drauf.

Lass es ein, zwei Tage stehen. Dann hast du Schlicker.

Auch wenn du mehrere Stunden an der Töpferscheibe gedreht hast, wird aus deinem Drehwasser  erstklassiger Schlicker, ganz von selbst.

Du verwendest ihn als "Klebstoff" beim Zusammenfügen mehrerer leicht angetrockneter Tonstücke. Z.B. wenn ein Henkel an eine Tasse oder eine Tülle an eine Teekanne angesetzt werden soll.

Schlicker kann aber auch eingesetzt werden zur Oberflächengestaltung eines keramischen Stücks.

Mit verschiedenen keramischen Farben eingefärbt heißt er dann Engobe.

Je nach Zusammensetzung der Engobe können halbtrockene oder getrocknete Tongefäße in Engobe eingetaucht, übergossen oder bemalt werden. Das erfordert beim späteren Glasurbrand eine transparente Glasur.

Ungefärbter Schlicker kann auch wieder zu Ton aufbereitet werden. Füge ihn einfach zu deinem Eimer mit Tonresten dazu und lasse alles "sumpfen" (stehen lassen und die Zeit für dich arbeiten lassen).