Hast Du zwei Hände? Das ist unabdingbar, sie sind deine Werkzeuge beim Drehen an der Scheibe.
Hast Du regelmäßig ein paar Stunden Zeit, nur für Dich?
Dann hast Du die Grundvoraussetzungen schon erfüllt.
Wenn Deine Familie oder Freunde schon Bestellungen für Kaffeeservice abgeben oder Dir
Bodenvasen in den Sinn kommen, vergiß es.
Du musst erst noch ein bischen üben.
Ob Du einen besonderen Sinn für Ästhetik hast oder nicht, spielt erst mal keine Rolle.
Mit dem Machen verändern sich Sichtweisen. So auch, was schön ist und was nicht.
Jeder Mensch hat da seine eigenen Maßstäbe.
Was Du brauchst:
eine Töpferscheibe, selbst gebaut aus Holz und Metallteilen oder eine elektrische.
Einen Platz zum Arbeiten. Sofern Du auch im Winter drehen möchtest, muss er beheizbar sein.
Solltest Du mit Herrn oder Frau Saubermann zusammenleben, suche Dir woanders ein Plätzchen. Töpfern ist ein dreckiges Geschäft.
Vergiss all die Bilder im Internet, auf denen "Schöner Töpfern" dekorativ angerichtet ist.
Damit aus dem gedrehten Gefäß etwas Dauerhaftes werden kann, musst du es brennen.
Am Anfang mag es genügen, wenn Du einen Brennservice - bei Deinem Tondealer oder evtl. bei einem Töpfer - brennen kannst.
Um aber wirklich das zu produzieren, was Dir vorschwebt, brauchst Du einen Brennofen, einen Aufstellplatz dafür. Einen potenten Stromanschluss. Oder einen geeigneten Ort für einen Gasofen. Dafür gibts Bestimmungen und Sicherheitsvorkehrungen, die man im eigenen Interesse ernst nehmen sollte.
Wenn Du aber das besondere Brennabenteuer anstrebst, bau Dir einen Holzofen.
Das ist natürlich mit sehr viel Aufwand verbunden.
Die Zeit, in der der Ofen abkühlt, wird Dir vorkommen wie damals.........als Du als Kind darauf gewartet hast, dass endlich die verdammte Wohnzimmertür aufgemacht wurde und Du Deine Weihnachtsgeschenke sehen konntest.
So schön kann Holzbrandkeramik aussehen: NoHo-Keramik
Tipps zur Werkstatteinrichtung, Töpferscheiben und Brennöfen wird es in späteren Artikeln geben.
Über die Tonauswahl, Glasuren und Brenntemperaturen gibt es Einiges zu bedenken.
Herzlichst Heidi
Aachen Januar 2021